Foto Marktplatz Nidda

Nahwärme

Entwicklung von Nahwärmenetzen

Nahwärme gilt als eine nachhaltige und zukunftssichere Versorgungsmöglichkeit für kleinere Quartiere aber auch ganze Stadtteile. Die Stadt unterstützt solche Vorhaben.

Bislang gibt/gab es hierzu in Nidda 3 Initiativen:

Vor dem Hintergrund der absehbaren gesetzlichen Beschränkungen für Heiztechniken mit fossilen Energieträgern könnten Wärmenetze als Versorgungslösungen in Ortslagen ohne Anschluss an das Gasnetz immer attraktiver werden. Insbesondere dann, wenn die Sanierung der Bestandsgebäude weiterhin nur sehr zögerlich umgesetzt wird.

Nidda (Kernstadt)

In Nidda gibt es schon seit einigen Jahren - schon vor der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes - die Idee für eine kleine Nahwärmeinsel für den Bereich Schwimmbad, Bürgerhaus, Rathaus, Feuerwehr und Stadtbibliothek. Diese Idee wurde wieder aufgegriffen. 

Im Rahmen eines Quartierkonzeptes wurden nicht nur Maßnahmen zur energetischen Verbesserung der öffentlichen Liegenschaften untersucht sondern auch Möglichkeiten für eine nachhaltige Energieversorgung. Ein Nahwärmenetz ist hier eine gute Möglichkeit, die Einzelheizungen abzulösen und im Rahmen einer zentrale Versorgung einen hohen Anteil erneuerbare Energien in die Wärmeversorgung einzubringen. 

Die technische Umsetzung soll durch ein Contracting erfolgen, dazu konnte 2024 der Vertrag mit dem Projektpartner Pfalzwerke AG (Ludwigshafen) geschlossen werden. Ab 2025 soll im ersten Bauabschnitt die Anbindung der kommunalen Liegenschaften Bürgerhaus, Schwimmbad, Rathaus und Bibliothek erfolgen und somit ab 2026 eine deutlich klimaschonendere Wärmeversorgung haben. Ab 2028 ist eine Erweiterung des Wärmenetzes in die Niddaer Altstadt bei genügend Anschlussinteresse möglich. Weitere Informationen und die Möglichkeit einer Angebotsabfrage sind auf der Projektwebsite zu finden: Nahwärmeversorgung Nidda | Pfalzwerke

Wallernhausen

In Wallernhausen gab es die erste Initiative für den Aufbau eines Nahwärmenetzes.

Bereits Ende 2012 brachte der Landwirt Willi Stanzel die Idee für ein lokales Nahwärmenetz in Verbindung mit den Planungen zu seiner Biogasanlage am Ortsrand ein. Diese Idee griff die Stadtverwaltung im Rahmen der Aktivitäten zur Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes und den nachfolgenden Aktivitäten auf. Neben der möglichen Abwärmenutzung der Biogasanlage soll hier Biomasse, sprich Holz, zum Einsatz kommen. Damit würde Wallernhausen einen enormen Schritt hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung machen.

Anfang 2013 wurde die Idee zunächst nur den Anliegern im engeren Umfeld der künftigen Anlage vorgestellt und in einer nachfolgenden Umfrage das Interesse abgefragt. Die interessierten Anlieger ließen im Folgejahr eine Machbarkeitsstudie durchführen, die die Wirtschaftlichkeit eines Nahwärmenetzes für diesen Bereich in Aussicht stellte. Hierauf bildete sich ein Arbeitskreis zur weiteren Umsetzung.

Das Interesse an dem Projekt verlagerte sich jedoch bald auf den gesamten Ortsteil. Dabei stieß der Arbeitskreis jedoch an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Denn ein Nahwärmenetz für ganz Wallernhausen ließ sich nur mit einer gemeinschaftlichen Unterstützung aus dem Ort, z.B. in Form einer Genossenschaft, oder durch ein externes Unternehmen umsetzen.

Seit 2016 arbeitet der Arbeitskreis mit Unterstützung der Stadtverwaltung daran ein lokales Nahwärmnetz zusammen mit einem Energieversorger für ganz Wallernhausen zu entwickeln. Bisher haben alle Bemühungen zur Umsetzung eines Wärmenetzes keinen Erfolg gebracht, da es immer zu wenige Interessenten gab, um ein solches Netz wirtschaftlich zu betreiben.

In 2021 wurde das Projekt durch die Stadtverordneten-Versammlung wieder aufgebracht, mit dem Wunsch ein Wärmenetz notfalls durch die Stadt entwickeln zu lassen. Die Verwaltung prüft derzeit die Voraussetzungen. 

Ober-Lais

In Zusammenhang mit der Initiative in Wallernhausen äußerte auch der Ortsbeirat in Ober-Lais sein Interesse an einem Wärmenetz für den Ortsteil. Auch hier wurde in 2013 eine Informationsveranstaltung durchgeführt. In der nachfolgenden ortsweiten Umfrage war das Interesse der Bürgerinnen und Bürger jedoch sehr verhalten, so dass hier vorerst keine Aktivitäten für ein Nahwärmenetz weitergeführt werden.