Rathaus-Front-Herbst-2022

Pfalzwerke entwickeln zukunftsfähige Nahwärmeversorgung für Nidda

In Nidda bestehen schon seit vielen Jahren Ambitionen für eine Nahwärmeinsel im Bereich Schwimmbad, Bürgerhaus, Rathaus und Stadtbibliothek. Im Rahmen der Erstellung des integrierten Quartierskonzeptes im Jahr 2020 für den Bereich wurden Maßnahmen zur energetischen Verbesserung der öffentlichen Liegenschaften sowie Möglichkeiten einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Wärmeversorgung untersucht. Dabei kam die Idee einer Nahwärmeversorgung wieder in den Fokus.

Mit der PFALZWERKE AKTIENGESELLSCHAFT aus Ludwigshafen konnte nun ein Projektpartner mit Erfahrung im Bereich Planung, Bau und Betrieb von Nahwärmenetzen für das Vorhaben gefunden werden. Im Rahmen der Ausschreibung erstellte die Pfalzwerke AG im Herbst 2023 ein Versorgungskonzept. Am 15. Juli 2024 wurde nun der Vertrag über eine Laufzeit von 20 Jahren abgeschlossen. Dieser regelt den Aufbau und Betrieb der Nahwärmeversorgung verbunden mit einem Energieliefer- und Einspar-Contracting sowie die Maßnahmen und Konditionen der Versorgung der kommunalen Liegenschaften.

Umfassender Auftrag zur nachhaltigen Quartiersentwicklung

Der Auftrag der Pfalzwerke umfasst die Errichtung und den Betrieb des Heizwerks und des Nahwärmenetzes, den Anschluss diverser kommunaler Liegenschaften, deren Energieeffizienzoptimierung sowie die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden. Neben den städtischen Liegenschaften sollen perspektivisch auch weitere Liegenschaften öffentlicher oder privater Träger an das Versorgungsnetz angeschlossen werden.

„Beim Versorgungskonzept setzen wir auf einen Energiemix. Im Sommer und in der Übergangszeit wird eine elektrische Wärmepumpe eingesetzt, welche flexibel stromoptimiert betrieben werden kann. Im Winter wird diese unterstützt durch einen Biomassekessel. Der Aufbau des Heizwerks erfolgt modular, so dass wir in der Lage sind, künftige Erweiterungen des Kernnetzes effizient und zeitnah umsetzen zu können“, so Sebastian Koch, Teamleiter Wärmevertrieb, Pfalzwerke. Die Länge des Kernnetzes beträgt circa 800 Trassenmeter plus Hausanschlussleitungen. Im anvisierten Endausbauzustand soll die Länge des erweiterten Netzes rund 1,5 Kilometer betragen. Eine Förderung über die „Bundesförderung Effiziente Wärmenetze“ wird angestrebt und die Förderanträge werden derzeit erstellt. „Das Projekt passt perfekt in unser Projektportfolio der regenerativen Quartiersversorgung. So unterstützen wir die Kommunen ganz konkret bei der Umsetzung der Wärmewende auf kommunaler Ebene“, ergänzt Witold Kreutz, Pfalzwerke Abteilungsleiter Strom / Gas / Wärme.

Bürgermeister Thorsten Eberhard freut sich „Wir haben mit den Pfalzwerken einen engagierten und kooperativen Partner gefunden, der sowohl auf unsere diverse Gebäudestruktur als auch unsere umfassenden Vorstellungen im Bereich der Nachhaltigkeit eingeht.

Vorausschauende Planung

Mit dem Vertragsabschluss wurde ein wichtiger Meilenstein in dem Projekt erreicht. Der Beginn der Realisierung ist in 2025 geplant. Planmäßig soll das Quartier ab 2026 eine deutlich klimaschonendere Wärmeversorgung mit einem hohen Anteil regenerativer Energien haben, so dass für die angeschlossenen Gebäude alle Anforderungen des Gebäudeenergiegesetztes (GEG) erfüllt sind.

Vorab wird im nächsten Projektschritt mittels einer Feinanalyse die technische und wirtschaftliche Machbarkeit abgesichert sowie die angestrebte künftige Ausdehnung des Nahwärmenetzes festgelegt. Hierzu wurden bereits Gespräche mit Eigentümern anderer öffentlicher Liegenschaften geführt. Es ist auch eine Erweiterung für privater Abnehmer in einem Teilbereich der angrenzenden Altstadt denkbar, sofern sich genügend Interessenten finden.

Wenn Sie Hauseigentümer im Altstadtgebiet Niddas sind und Interesse an einem Nahwärmeanschluss haben, können Sie sich gerne bei uns telefonisch unter (06043/8006-212/-215) oder per Mail unter klimaschutz@nidda.de melden.

Foto: Bürgermeister Thorsten Eberhard und Witold Kreutz von den Pfalzwerken bei Vertragsunterzeichnung im Rathaus Nidda (v. l. n. r.  Thomas Repp, Birgit Herbst, Witold Kreutz, Madeleine Paul, Thorsten Eberhard, Sebastian Koch und Marcel Walther)