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Bilder zum Thema Salzquellen
Salzquellen treten in der Region und darüber hinaus an bestimmten Stellen natürlicherweise auf.
Wie hier im Kurpark Bad Salzhausen nahe der Lesehalle sind sie teilweise sehr unauffällig und einfach nur als nasse Stellen in einer Wiese vorn rechts im Bild erkennbar. Wer näher hinsieht, bemerkt vielleicht einen rostfarbenen Schlamm, der sich um so eine Salzquelle bildet. Er stammt von dem Eisen, das solche Quellen ebenfalls mit nach oben bringen. Damit steht auch in Zusammenhang, dass auf der Wasseroberfläche oft eine farbig schillernde Schicht zu finden ist, die aussieht, als wäre Öl auf dem Wasser. Es sind Eisenbakterien, die hier das gelöste Eisen in Eisenoxide umwandeln, wodurch diese als Eisenocker ausfallen.
Wer sich mit heimischen Pflanzen auskennt, bemerkt vielleicht, dass an den Quellen besondere Pflanzen wachsen, die bei uns sonst nicht zu finden sind, aber an der Küste vorkommen. Als Anpassung an den salzhaltigen Standort sind sie teilweise dickfleischig (sukkulent), wie der Strand-Dreizack im Bild oben. Die Pflanze "verdünnt" das Salz in ihren Blättern durch Aufnahme von Wasser.
Im Kurpark Bad Salzhausen ist der Vorteil, dass man nah an die Salzquellen herangehen kann, was in den Auen wegen der dort brütenden Vögel nicht der Fall ist. So kann man dort am Wasserrad eine Quelle finden und hier wächst auch das Salz-Milchkraut.
Das Salz-Milchkraut ist eine kleine Pflanze, die auch dickfleischige Blätter hat und im Sommer blüht. Da solche Pflanzen auch früher schon als ungewöhnlich erkannt wurden, konnte man sie als Zeigerpflanzen verwenden, um Salzquellen zu finden.
Erdbeerklee wächst unauffällig in kurzrasigen Bereichen und sieht von weitem dem häufigen Weißklee ähnlich. Bei näherer Betrachtung fallen seine "aufgeblasenen" Fruchtstände auf, die an Erdbeeren erinnern. Er kann auch auf kurzgefressenen Weideflächen wachsen, wo Rinder grasen.
Die Quellen im Horloffgraben und bei Bad Salzhausen stehen in einem größeren Zusammenhang. An tiefreichenden Brüchen steigt salzhaltiges Wasser aus großer Tiefe auf. Dies ist auch am Taunusrand bei Bad Nauheim der Fall. Am Großen Sprudel im Sprudelhof sieht man auch, dass hier ebenfalls Eisenoxide abgeschieden werden. In der Wetterau gibt es entlang der Brüche am Taunusrand und Horloffgraben einige weitere Salzwasser-Aufstiege, zum Beispiel nordwestlich von Münzenberg oder an der Ludwigsquelle bei Karben. An beiden Stellen gibt es Salzwiesen mit typischen Salzpflanzen.
Und in Wiesbaden, wo am Taunusrand aus der Tiefe Salzwasser aufsteigt, hat es von der Erdwärme des Untergrunds eine so hohe Temperatur, dass das Wasser dampft, wie hier an diesem Zierbrunnen, der neben dem Kochbrunnen steht. In Wiesbaden wird das Wasser seit römischer Zeit genutzt. Die Quellen sind alle gefasst und damit eigentlich alle als Brunnen zu bezeichnen (man spricht trotzdem oft von "Quellen") und Salzpflanzen können dort nicht (mehr) wachsen.
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